Am Samstag, den 29.02.2020 fand das Derby zwischen den TuS Harsefeld Tigers und dem HSV statt. Es war ein gutes Regionalligaspiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten und leichten Vorteilen für den HSV. Es war eine torreiche Partie mit insgesamt 17 Toren, zur besonderen Freude der zahlreich erschienenen Zuschauer. Und es war ein Match, in dem die Tigers in jedem Drittel einen unwahrscheinlichen Kampfgeist bewiesen und sich mit so viel Spielfreude auf einen oder zwei Treffern heranarbeiteten, dass ein Ausgleich mehr als verdient gewesen wäre.
Trotz zahlreicher verletzungs- und krankheitsbedingter Ausfälle und das Fehlen der U-20 Spieler, die am Morgen selbst ein Spiel hatten, konnte Coach Philipp Bergmann zwei Reihen aufbieten. Yannick Henry verstärkte den zweiten Abwehrblock und Tim McLean ersetzte den kranken Vadim Kulabukhov als Center und bildete den 2. Angriffsblock mit Denny Böttger und Sebastian Möhrke.
Das Spiel begann mit der bereits bekannten Schnelligkeit aus den letzten drei Begegnungen beider Teams. Zu Beginn des ersten Drittels wirkten die Gäste aus Hamburg spritziger und schneller, so gehörten ihnen auch die ersten großen Chancen. Zwei davon versenkte die Fursa-Reihe in der 4. und 5. Minute zum 0:2. Die erste Powerplaymöglichkeit der Tigers verwandelte Marc Meinhardt in der 10. Minute zum Anschlusstreffer. Guillaume Vachon legte in der 11. Minute den Ausgleichstreffer nach. In der 17. Minute meldete sich erneut die Fursa-Reihe und erhöhte vor der Pause auf drei Zähler.
Die Tigers kamen mit viel Elan aus der Kabine, drängten mit aller Macht auf den Ausgleichstreffer. Der gelang in der 29. Minute im Powerplay durch Yannick Henry. Doch Chris Rapprich erwies sich als Spielverderber und stellte den alten Abstand wieder her. In eigener Überzahl mussten die Tigers nur eine Minute später das fünfte Tor hinnehmen, bevor Guillaume Vachon im Powerplay den Anschlusstreffer zum 4:5 erzielte.
Das letzte Drittel begann kurios. Weil das Tigers Team Sekunden zu spät aus der Kabine kam, gab es eine zweiminütige Bankstrafe. Eine weitere Bankstrafe gab es in Minute 41:23 wegen zu vieler Spieler auf dem Eis (Der wechselnde Spieler hatte noch einen Schlittschuh auf dem Eis.). Diese doppelte Überzahl nutzten die Hamburger, um ihre Führung auszubauen (42.) und in einfacher Überzahl nachzulegen (43.). Trotzdem warfen die Tigers die Flinte nicht ins Korn, sondern bewiesen abermals, dass noch viel Moral und Wille in ihnen steckt und erzielten in der 45. Minute einen Anschlusstreffer. Nur eine Minute später klingelte es allerdings wieder im Tigers Kasten.
Jetzt kassierten die Tigers alle zwei Minuten eine Strafe, und im Powerplay erzielten die Hamburger ihren neunten Treffer. Nach dem 5:9 rechneten die wenigsten der 425 Zuschauer noch mit einem Comeback der Gastgeber. Zumal die Tigers ein weiteres Mal einen Mann an die Strafbank verloren. Doch in der 55. Minute setzte sich Guillaume Vachon in Unterzahl mit einer tollen Einzelleistung durch und hob die Scheibe in den Winkel. Als in der 57. Minute ein Hamburger in die Kühlbox durfte, nahmen die Harsefelder eine Auszeit. Für den Goalie kam ein sechster Spieler und 24 Sekunden später gelang den Gastgebern ein weiterer Anschlusstreffer. Die Luft brannte im Superdome, doch sechs weitere 100%ge Torchancen der Niedersachsen brachten nichts Zählbares auf die Anzeigentafel. Die Hamburger kamen zwei Minuten vor Ende der Partie in Puckbesitz. Aber auch die Gäste brauchten etwas Zeit, um das leere Tor zu treffen. In der 59. Minute gelang es ihnen schließlich. Mit 7:10 endete diese spannende Partie.
Fotos: Manfred Jesgarsch