Gegen den HSV siegten die TuS Harsefeld Tigers verdient mit 4:2 (1:1, 2:1, 1:0), auch wenn die 451 Zuschauer in einer bis zum Schluss spannenden Partie dabei lange zittern mussten. Die Gründe dafür waren, dass man – wie schon in den Spielen zuvor – streckenweise viel zu fahrlässig mit den eigenen Chancen umging, wobei Gäste Keeper Fabio Alonso-Lange allerdings auch einen echten Sahnetag erwischt hatte. Letztlich holten die Tigers gegen den Tabellennachbarn mit einer Energieleistung die wichtigen drei Punkte.
Beide Teams mussten mit einigen Personalsorgen in dieses wichtige Match der beiden Tabellennachbarn gehen. Die Hausherren machten von Beginn an Druck und belohnten sich bereits in der vierten Minute mit dem 1:0 Führungstreffer. Till Steffens stand alleine vor dem Hamburger Tor und verwandelte die Vorlage des Schweden Alexander Källgren (2. Assist Mathias Rakell) souverän. In der Folge ließen die Tigers jede Menge Chancen liegen und waren ein ums andere Mal am bärenstarken Goalie Fabio Alonso-Lange im HSV-Kasten schier verzweifelt. Aber auch der HSV konnte regelmäßig den Puck in der neutralen Zone abfangen, ungehindert in das Angriffsdrittel kommen und die Qualitäten des Harsefelder letzten Mannes David Cermak prüfen. Eine personelle Umstellung in der zweiten Sturmreihe der Tigers sollte eine Minute vor der Drittelpause den Druck erhöhen, doch den Abpraller von den Schienen von HSV Goalie Alonso-Lange nutzten die Hamburger zum Konter. Schümann bediente Shamanskyi. Der Ukrainer erzielte den Ausgleich zum 1:1 (19.)
Einen Blitzstart legten die Tigers im starken Mitteldrittel hin: Philipp Bergmann setzte sich mit dem Puck ins gegnerische Drittel ab, bediente Kristian Kragh, der den Schlussmann Alonso-Lange bereits nach 24 Sekunden überwand. Nur 13 Sekunden später kam es im Tigers Drittel zu einem Fight zwischen Aleksis Leskinen und Cedric Hammer. Nachdem Aleksis zweimal einen Schlag gegen den Kopf bekommen hatte und der junge Hamburger dann noch den Schläger wegkickte, platzte Leskinen der Kragen. Die Unparteiischen schickten beide Kontrahenten für fünf Minuten auf der Strafbank zum Abkühlen. Nun wurde die Partie etwas hitziger. Mark Perone musste in der 25. Minute wegen Beinstellens pausieren. Die Unterzahl dauerte gerade einmal 34 Sekunden, da traf es Robert Ällrich, der zwei Minuten für Behinderung absitzen musste. Harsefeld war wieder komplett und die Powerplay Reihe machte ordentlich Druck vor dem Hamburger Tor. Harsefeld wechselte nicht und die nachlassende Kondition und Konzentration führten zu einem Abwehrfehler. Dieser leitete den Ausgleichstreffer zum 2:2 (29.) ein. Wieder war es Schümann, der dieses Mal Savchenko vor dem Tor bediente. Eine Powerplaymöglichkeit für die Gastgeber in der 30. Spielminute verstrich ergebnislos. Sechs Minuten später versenkte Mathias Rakell ein Zuspiel von Kristian Kragh zur erneuten Führung. 3:2 (36.)
Ausgeglichen gestalteten die beiden Teams den spannenden Schlussabschnitt. Gleich reihenweise vergaben die Tigers an diesem Abend aussichtsreiche Einschussmöglichkeiten, da entweder Fabio Alonso-Lange im Weg stand oder der Pfosten. Auf der Gegenseite musste aber auch Schlussmann David Cermak bei den sehr gefährlichen Nadelstichen der Hamburger hellwach sein. Seine Vordermänner taten ihr Übriges und warfen sich in jeden Schuss. Der Krimi erreichte seinen Höhepunkt zwei Minuten vor Ende der Partie. Noch 114 Sekunden zu spielen: Alexander Källgren tanzte mit dem Puck von Coast to Coast, fuhr am Tor vorbei, passte mit der Rückhand auf Cristian Schoof. Der stand alleine vor dem Tor, traf allerdings nur den Torwart. Die Hamburger nahmen nach diesem Sturmlauf eine Auszeit. 100 Sekunden zu spielen: der HSV gewann den Bully, der Torwart verließ das Tor. Mit einem Mann mehr stürmten die Gäste nun auf das Tigers Tor. Nur noch 60 Sekunden: Die Tigers verteidigten mit Mann und Maus, schmissen sich in die Schussbahn. David Cermak glänzte mit dem wohl wichtigsten Safe in dieser Partie. 33 Sekunden: Mathias Rakell konnte gerade noch mit einem Befreiungsschuss retten. Kim Jesgarsch musste verletzt vom Eis. 22 Sekunden: Alexander Källgren konnte den Puck nach dem Bully erobern. Eine schnelle Weitergabe von Aleksis Leskinen über Till Steffens zu Mathias Rakell ins gegnerische Drittel und die Scheibe landete im leeren Tor, 4:2 (60.). Das Duell war klar entschieden – doch 16 Sekunden vor Schluss kochten die Emotionen hoch: eine Massenschlägerei endete mit 26 Strafminuten.
Dieses war ein hart erarbeiteter und sehr wichtiger Sieg für den Tabellensiebten. Wie intensiv die Partie zum Ende hin wurde, zeigten allein die 30 Strafminuten die das Schiedsrichtergespann im letzten Drittel vergab. Nach sechs Niederlagen infolge, belohnte sich das junge Bönning-Team mit den ersten drei Punkten im neuen Jahr.